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Er half der alten Frau über die Straße,
er war derjenige, der ihr den Suizidplan ausredete,
er war doch der Held des Viertels, der für jeden bereit war, sich vor den Zug zu werfen,
und er wollte der Held der Welt werden,
und er sah sich als einer,
immer wenn er selbst seine Hand brauchte
und sie dann jemand anderem hinhielt.
Er hatte es schon längst vergessen,
das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein,
ungenügend zu sein,
sich verstoßen zu fühlen,
die Einsamkeit,
doch im Unterbewusstsein lief ein Motor, betrieben von der Angst vor diesen Gefühlen.
Und er sagte, er möchte die Welt verbessern,
vermeintlich solidarisch.
Er war überzeugt, schlecht zu sein,
so schlecht, wie die Leute es ihm sagten,
so schlecht, wie die Leute, die es zu ihm sagten.
Und jedes Mal,
wenn er sich ein Stück mehr opferte,
fühlte er sich gebraucht,
er fühlte sich fähig,
er fühlte sich nützlich,
er fühlte sich wertvoll,
und er fühlte sich überlegen,
doch ganz insgeheim.
Und noch insgeheimer ärgerte er sich über den Undank der Menschheit,
bis er kraftentleert zusammenbrach
und seitdem fühlt er garnichts mehr.
Er half der alten Frau über die Straße,
sie versuchte es nicht mehr alleine
und verlernte es vollkommen,
und er übersah im Rausch der Selbstbestätigung
die Angst, die ihn dazu trieb.